In der heutigen Wirtschaft scheint das Ziel vieler Unternehmen klar vorgegeben. Maximales Wachstum, steigende Umsätze, zufriedene Investoren. Quartalszahlen werden wie Leistungsnoten gefeiert – oder gefürchtet. Der Druck, immer schneller, größer und profitabler zu werden, ist enorm. Und oft geht auf diesem Weg genau das verloren, was ein Unternehmen ursprünglich einmal ausgemacht hat: die Idee, etwas Sinnvolles zu schaffen.
Doch mitten in dieser von Gewinnstreben getriebenen Landschaft gibt es eine Bewegung, die mit einer radikal anderen Vision auftritt. Unternehmen, bei denen nicht die Exit-Strategien das Ziel sind, sondern echte Wirkung. Kein Wunschtraum – sondern Realität. Möglich gemacht durch ein Modell, das derzeit still und leise den Kern unseres Wirtschaftssystems herausfordert: das Verantwortungseigentum, vertreten durch die Purpose GmbH.
Was wäre, wenn ein Unternehmen nicht zum Verkauf steht – nie? Wenn es nicht an der Börse gehandelt wird, nicht zerschlagen, vererbt oder aus Profitgründen geopfert werden kann? Wenn es keinem Aktionär verpflichtet ist, sondern ausschließlich seiner eigenen Mission? Genau diese Vision verfolgt die Purpose GmbH – eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unternehmen rechtlich so zu strukturieren, dass sie sich dauerhaft selbst gehören.
Diese Herangehensweise ist ein Beispiel für Social Entrepreneurship, bei dem wirtschaftliches Handeln eng mit sozialen und ökologischen Zielen verbunden wird. Es geht nicht darum, Kapital zu verhindern oder Gewinne zu verbieten – sondern darum, Verantwortung dorthin zu legen, wo sie hingehört: in die Hände der Menschen, die tagtäglich das Unternehmen gestalten.
Diese Form des Wirtschaftens basiert auf einem einfachen, aber tiefgreifenden Prinzip: Die Kontrolle über das Unternehmen liegt dauerhaft bei denjenigen, die es führen. Gleichzeitig wird vertraglich festgelegt, dass Gewinne niemals zu privaten Spekulationszwecken abgeschöpft werden dürfen. So entsteht ein stabiles, zukunftsfähiges Fundament, das unternehmerische Freiheit mit gesellschaftlicher Verantwortung vereint. Die Purpose GmbH stellt dabei häufig einen sogenannten „Vetoschutz“ – einen goldenen Anteil – bereit, um sicherzustellen, dass die Prinzipien des Verantwortungseigentums nicht später ausgehebelt werden können. Ein rechtlicher Schutzschirm, damit ein Ideal nicht zum Lippenbekenntnis verkommt.
Ein eindrucksvolles Beispiel für dieses Modell ist die Suchmaschine Ecosia, die mit jeder Suchanfrage Bäume pflanzt – mittlerweile über 200 Millionen weltweit. Das Berliner Unternehmen hat sich 2018 bewusst gegen den klassischen Investorenweg entschieden. Stattdessen hat es sich selbst in eine Struktur überführt, die externe Einflussnahme ausschließt. Ecosia kann nicht verkauft werden, Gewinne fließen nicht in Aktionärshände, sondern in weltweite Aufforstungsprojekte. Ein Unternehmen, das sozusagen seine Seele vertraglich gesichert hat – und das trotzdem wirtschaftlich erfolgreich ist.
Ein weiteres Beispiel: das Start-up Wildplastic. Das Unternehmen hat sich dem Kampf gegen Plastikmüll verschrieben – nicht mit moralischem Zeigefinger, sondern mit innovativen Produkten, hergestellt aus gesammeltem Kunststoffmüll, der weltweit aus der Umwelt geborgen wird. Auch Einhorn, Hersteller von nachhaltigen Periodenprodukten und Kondomen, hat sich für Verantwortungseigentum entschieden. Hier geht es nicht nur um Produkte – sondern um Haltung, um Transparenz, um die Überzeugung, dass Wirtschaft mehr kann als verkaufen. Diese Unternehmen sind keine Einzelfälle. Sie sind Teil einer wachsenden Bewegung, die zeigt: Man kann unternehmerisch denken – und trotzdem gemeinwohlorientiert handeln.
Bereits bei der Firmengründung vieler dieser Unternehmen steht die Werteorientierung im Fokus. Denn die bewusste Entscheidung für nachhaltige Geschäftsmodelle und Verantwortungseigentum prägt die gesamte Unternehmensentwicklung von Anfang an. Dadurch wird nicht nur die Produktpalette ökologisch gestaltet, sondern auch die Firmenkultur langfristig auf ethische Grundsätze ausgerichtet.
Welche Faktoren und Rahmenbedingungen begünstigen diese Haltung? Die folgenden Aspekte sind zentrale Treiber und Kennzeichen von Unternehmen mit Haltung:
In der klassischen Wirtschaft folgt Eigentum einer klaren Logik. Wer Kapital gibt, erhält Anteile – und damit Kontrolle und Anspruch auf Gewinne. Doch was, wenn diese Logik nicht zu jedem Unternehmen passt? Was, wenn ein Gründer sein Lebenswerk nicht irgendwann auf dem Tisch eines Konzernanwalts sehen will? Verantwortungseigentum dreht das Prinzip um: Nicht das Geld bestimmt die Richtung, sondern die Mission. Die Eigentumsstruktur dient dem Unternehmen – nicht umgekehrt.
Stellen wir uns ein Unternehmen wie einen Baum vor. Er wächst, trägt Früchte, spendet Schatten. Doch in der klassischen Eigentumsform kann jeder, der genug Geld mitbringt, diesen Baum fällen, das Holz verkaufen oder den Boden bebauen. Beim Verantwortungseigentum hingegen ist der Baum geschützt. Er darf weiterwachsen, Früchte tragen – aber niemals verkauft werden. Die Gewinne? Sie werden genutzt, um den Boden zu düngen, neue Setzlinge zu pflanzen, das Ökosystem zu stärken. So bleibt das Unternehmen gesund – und die Idee lebendig.
Die Frage, die viele Gründer bewegt, gerade bei der GmbH Gründung, lautet: Funktioniert das auch wirtschaftlich? Die Antwort: Ja – und oft sogar besser. Unternehmen, die in Verantwortungseigentum arbeiten, berichten von einer tieferen Bindung zu ihren Mitarbeitern, einer höheren Kundentreue und einem langfristig stabileren Wachstum. Der Grund liegt auf der Hand. Ohne kurzfristigen Exit-Druck kann nachhaltiger geplant werden. Entscheidungen müssen nicht ständig gegen Investoreninteressen abgewogen werden, sondern folgen den eigenen Werten.
Wichtig für die Umsetzung ist dabei der Gesellschaftsvertrag: Er bildet das Fundament für die besondere Eigentumsstruktur und definiert klare Regeln, die den Schutz des Unternehmens vor Verkauf und Verwertung sicherstellen. So kann das Ziel einer langfristigen Verantwortung rechtlich fest verankert werden.
Die Vorteile im Überblick:
Diese Vorteile machen Verantwortungseigentum nicht nur ethisch attraktiv – sondern auch strategisch klug.
Man könnte meinen, es sei eine kleine Bewegung. Eine Nische. Ein Ideal für Idealisten. Doch der Eindruck täuscht. Immer mehr Unternehmer, besonders aus der jungen Gründergeneration, stellen sich die Frage: Wofür machen wir das alles? Geht es wirklich nur um Wachstum – oder auch um Sinn?
Die Purpose GmbH liefert eine Antwort, die nicht romantisch verklärt, sondern strukturell durchdacht ist. Sie bietet eine neue Perspektive auf Eigentum, auf unternehmerische Verantwortung und auf den wahren Wert von Arbeit. Verantwortungseigentum ist kein Wohlfühlkonzept – sondern ein ernstzunehmendes Modell für eine gerechtere, nachhaltigere Wirtschaft. Es verlangt Mut, Weitblick und manchmal auch den Verzicht auf kurzfristige Gewinne. Aber es gibt etwas zurück, das in klassischen Eigentumsmodellen oft fehlt: Vertrauen, Freiheit – und ein tiefes Gefühl von Sinn.
Vielleicht ist es genau das, was Wirtschaft heute wieder braucht.