Ein Geschäftsführer in einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) spielt eine zentrale und unverzichtbare Rolle innerhalb der Unternehmensstruktur. Seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind ebenso vielfältig wie essenziell und umfassen zahlreiche Bereiche des Unternehmensmanagements. Doch was genau muss ein Geschäftsführer einer GmbH beachten und welche spezifischen Funktionen übernimmt er? Und gibt es tatsächlich die Möglichkeit, eine GmbH ohne Geschäftsführer zu gründen?
Der Geschäftsführer einer GmbH ist das leitende Organ der Gesellschaft und übernimmt die operative Führung des Unternehmens. Er wird in der Regel von den Gesellschaftern bestellt und ist für die Umsetzung der strategischen Entscheidungen sowie für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verantwortlich. Die Anstellung des Geschäftsführers erfolgt über einen Geschäftsführer-Anstellungsvertrag, der die Rechte, Pflichten und Vergütung detailliert regelt. In Deutschland regelt das GmbH-Gesetz (GmbHG) die grundlegenden Rechte und Pflichten eines Geschäftsführers.
Zu den Hauptaufgaben eines Geschäftsführers gehören die Vertretung der GmbH nach außen, die Führung der Geschäfte nach innen sowie die Überwachung der Buchhaltung und der finanziellen Lage des Unternehmens. Er ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Einberufung der Gesellschafterversammlung. Darüber hinaus muss er sicherstellen, dass die Gesellschaft ihren steuerlichen und rechtlichen Verpflichtungen nachkommt. Der Geschäftsführer-Anstellungsvertrag konkretisiert diese Aufgaben und bietet sowohl dem Geschäftsführer als auch den Gesellschaftern rechtliche Sicherheit bezüglich der erwarteten Leistungen und der Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Geschäftsführer-Anstellungsvertrages ist die Regelung der Sozialversicherungspflicht. Die Sozialversicherungspflicht des Geschäftsführers hängt davon ab, ob er als abhängig Beschäftigter oder als selbstständiger Unternehmer eingestuft wird. In der Regel sind Fremdgeschäftsführer, die keine Anteile an der Gesellschaft besitzen oder nur eine geringe Beteiligung haben, sozialversicherungspflichtig. Das bedeutet, dass Beiträge zur Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung abgeführt werden müssen. Bei Gesellschafter-Geschäftsführern hingegen, insbesondere wenn sie eine maßgebliche Beteiligung an der GmbH haben und eigenverantwortlich Entscheidungen treffen, kann die Sozialversicherungspflicht entfallen, was im Anstellungsvertrag entsprechend festgehalten wird. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie erhebliche finanzielle und rechtliche Auswirkungen auf den Geschäftsführer und die Gesellschaft hat.
Die Rolle des Geschäftsführers ist vielschichtig und umfasst sowohl operative als auch strategische Aufgaben. Zu den zentralen Funktionen gehören:
Eine GmbH ohne Geschäftsführer ist grundsätzlich nicht handlungsfähig, da der Geschäftsführer das gesetzlich vorgesehene Vertretungsorgan ist. Es gibt jedoch Sonderfälle, in denen eine GmbH vorübergehend ohne Geschäftsführer sein kann, beispielsweise bei Rücktritt oder Tod des bisherigen Geschäftsführers, bevor ein neuer bestellt wird. So gibt es natürlich Vor- und Nachteile, die wie folgt aussehen:
Vorteile:
Nachteile:
Die Liquidation einer GmbH ist ein komplexer Prozess, bei dem der Geschäftsführer eine zentrale Rolle spielt. Wenn die Gesellschafter die Auflösung der GmbH beschlossen haben, übernimmt der Geschäftsführer (oder ein bestellter Liquidator) die Abwicklung der Gesellschaft. Die Pflichten des Geschäftsführers während der Liquidation sehen wie folgt aus:
Der Geschäftsführer muss während der Liquidation besondere Sorgfalt walten lassen, da Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften zu persönlichen Haftungsrisiken führen können. Zudem muss er die Liquidation öffentlich bekannt machen und eine Sperrfrist von mindestens einem Jahr abwarten, bevor die endgültige Löschung der GmbH erfolgen kann.